Sonntag, 20. Mai 2012

Taxi

Das hier wird wohl mein kürzester Blogeintrag. Aber mein intimster. Er wird den für mich einschneidendesten  am megahypereinschneidendstennenenen ((c) Fatja) Moment der letzten Wochen schildern.



Man nehme ein Taxi, in das ich mich irgendwann in den lauen Morgenstunden dieses Tages in L setzte, nach einem wunderbaren Abend mit meiner besseren Hälfte. Man nehme einen schweigsamen Taxifahrer, der genau die richtige Geschwindigkeit wählte; die Geschwindigkeit, die die an mir vorbeirauschenden Häuser ohne Konturen verschmelzen lässt, mir aber trotzdem noch Orientierung und so etwas wie Ferne liefert. Man nehme die Stille und die Dunkelheit hinzu, die es mir ermöglicht, mich fallen zu lassen, mich von Raum und Zeit, Verpflichtungen und Sorgen frei zu fühlen. Man nehme dieses physische und mentale Vakuum und ein Autoradio. Man nehme U2 und "With or without you" hinzu und dass das Lied beginnt, unmittelbar nachdem ich mich ins Taxi setze.

Ich habe in diesen 5 Minuten "...and you give yourself away" nichts gedacht. Ich habe mich treiben, mich führen und an die Hand nehmen lassen, habe mich geborgen gefühlt, habe mich mich verlieren lassen und nichts dagegen unternommen.

Als wir meine Adresse erreichten und ich die Tür öffnete, war ich zurück im normalen Morgen. Das aber seltsam zufrieden und ruhig. Diesen Moment habe ich eingefangen.

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