Samstag, 25. Februar 2012

Alles eine Frage des Bewusstseins ...

Langsam erschließt sich mir die Antwort auf die Frage, was ich mit einem Blog soll. Wer mich kennt, weiß, dass ich, was Öffentlichkeitswirksamkeit betrifft, keinerlei Hemmungen habe (siehe 22.2.12), dass ich rede über das, was mich bewegt, auch mit meinen Gefühlen nicht hinterm Berg halte, Rückmeldungen einfordere, mit Klischees spiele ... Bis dato fand ich das auch alles ganz toll; nur im Moment stecke ich fest in diesem Kreis aus "Ok, ich erkenne mich, und - ich erkenne auch, warum es mir geht, wie es mir geht. - Warum mache ich das dann trotzdem noch? - Wie setze ich diese ganzen Erkenntnisse um in etwas, das a) noch meinem Wesen entspricht und b) mir gut tut?".

Mit dem Blog kann ich mich sortieren ... Irgendwie ist es nur die halbe Wahrheit zu sagen, ich schreibe ihn allein für mich - Ich schreibe ihn wohl zur anderen Hälfte auch der Wahrnehmung halber, ein mich stets begleitendes Motiv, ich schreibe, um mir von der Seele zu schreiben, mein Innerstes an eine mir, zumindest tw. anonyme Masse von Lesern ... Um Rückmeldungen zu bekommen, von denen, die nur das hier lesen, das, auf das ich mich beschränken (lassen) möchte. Und - ich bin Lehrerin und hier steckt noch so ein Berufungsmotiv - wahrscheinlich möchte ich auch helfen. Ich habe es bisher als wohltuend erlebt, irgendwo von irgendwem zu lesen, der von seinen, ganz alltäglichen, Problemen und Gedanken schreibt, sie der Internetöffentlichkeit zur Verfügung stellt und Gleiches möchte ich auch erreichen ... Denn, das habe ich vor allem im letzten Jahr gelernt: Wann haben wir wirklich Zeit, dem anderen zuzuhören, hinter seine Fassade zu blicken, bzw. wann lassen wir diesen Blick in die Tiefe, das Kratzen an der Oberfläche wirklich zu? Ich denke, das verallgemeinern zu können, dass es als schwach gilt, sich zu öffnen (Manche kommen mir da mit solchen Fragen wie "Gehört das in die Öffentlichkeit...??"), offen zu sagen, man würde bspw. leiden, einfach mal zu weinen. (Ich konnte ganz lange nicht weinen, obwohl ich in meinen Augen - welch Wortspiel! - genug Gründe hatte. Als Rückmeldung erhielt ich dann immer, alles in meinem Gesicht sehe nach Gymnastik aus, mit welcher ich gegen die Tränen ankämpfen würde.)

Neben diesem einleitenden Seelenstriptease kommt der eigentliche Punkt, auf den ich heute, nach dem Kaufland-Einkauf, gestoßen bin. (Ich muss gestehen, diese stete Selbsterkenntnis flasht mich noch immer sehr. Es fühlt sich an, als würde ich mir selbst, oft mit einem ironischen Lächeln, auf die Schliche kommen, mich ertappen.) - [Jaja, Bilder kommen auch noch und ich weiß, es ist viel Text ^^]

Ich sitze hier so zwischen meinen Kartons, dem neuen Handy und meinem neuen Baby - meiner Canon. Einem Traum, den ich mir einfach so erfüllt habe. S. hatte seine wahre Freude mit mir, gestern Abend mit der quietschenden Biggi durch den Saturn zu stiefeln ... B i s  zum Kauf suggerierte ich mir selbst, nichts sei für mich derzeit erstrebenswerter, ich wäre dann glücklich bis zum Get no ... Heute morgen mit dem Aufwachen spürte ich dann doch ziemlich deutlich, dass sich das Glücksgefühl ob der neuen Dinge, die ich mir selbst erfüllte (und da ist einer der Haken ...), partout nicht einstellen wollte ... Wenn ich auf die vergangene Woche zurückblicke, habe ich so unheimlich viel für mich getan, bin dem nachgegangen, was ich wollte - Ich habe Call of Duty für mich wiederentdeckt bspw., habe mich mal einen Tag ganz von der Welt abgeschottet (was für mich so verdammt neu und ungewohnt war), besitze nun ein neues Handy, eine geniale DLSR, habe an dem Entwurf zu meinem neuen Tattoo gearbeitet ... Habe Erben-Landwein für mein Wohlsein getrunken (Insider wissen, wo da die Ironie liegt ^^) ... Und habe damit erfolgreich all die Leere kompensiert, die A. in mir hinterlassen hat. Habe damit völlig verdrängt, wie ich mich fühle ... Er ist gedanklich noch immer so präsent und durch scheinbar cool und nebensächlich wirkende Nachrichten versuche ich stets, mich bei ihm genauso präsent zu machen. Habe aber dabei festgestellt, dass ich ihn, als diesen A. aus B., so gar nicht (mehr) will. Ich habe noch keine Antwort darauf gefunden, warum ich Männern hinterherrenne, die mich nicht wollen, bei denen ich mir ja eigentlich sagen könnte, "Pech gehabt, nehm' ich eben nen anderen", und Männer, die mich wollen, für mich uninteressant und nahezu reizlos sind ...

Eines habe ich erreicht, neben der Tatsache, mich gerade komplett nackig gemacht zu haben - Ich fühle mich besser. Die Erkenntnisse fühlen sich nicht mehr so gravierend und existentiell, sondern händelbar an.
Hm... zumindest bis zum nächsten Graben zwischen Gefühl und Verstand -> "Und dann ist da Dein Herz, und Dein Verstand, und irgendwo dazwischen tut's weh" oder, wie Fatja zu sagen pflegt: Das Gras auf der Weide, auf der ich gerade nicht bin, ist viiiiel grüner!

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